Bergfotografie: Tipps zu Ausrüstung, Motiven & Praxis

Bergfotografie - Teil 06 - Close ups - näher am Geschehen

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Meine Nerven lagen seit Tagen blank. Ein paar Auftraggeber machten Druck. Sie wollten unbedingt Produktionen vorziehen, da sie vom Sommer „überrascht“ wurden. Er, der Sommer, kam auch in diesem Jahr einfach so daher, für manche scheinbar unerwartet, ja um nicht zu sagen, völlig überraschend und nicht planbar. Dazu die anstehende Outdoor-Messe in Friedrichshafen. Kataloge, Banner, Drucktermine, eben der ganz normale Wahnsinn. Zwischen den Fronten: die Berg- und Outdoorfotografen. Aber die Wetterberichte waren unbefriedigend, es ging nichts weiter und ich saß auf glühenden Kohlen. Zu guter Letzt war es jedoch die Aufforderung meiner Frau, „doch bitte noch ein Regal an die Wand zu dübeln“, die das Fass zum Überlaufen brachte. Ich musste raus, am besten ins Karwendel, ohne Auftrag, ohne Ziel, einfach so - nur für mich, Blümchen fotografieren. Natürlich nicht ohne vorher das Regal liebevoll an die Wand zu schrauben …

Am nächsten Morgen war ich mit großem Fotorucksack unterwegs im Rohntal. Seit meiner Jugend liebe ich dieses Fleckchen Erde. Ein weiter Kessel, überragt von den gewaltigen Nordwänden der Östlichen Karwendelspitze und Vogelkarspitze. Mitten drin zwei traumhafte Almen und ringsherum Abertausende von Blumen.

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Der Enzian aus dem Rohntal. Fotografiert mit dem 100-mm-Makroobjektiv (Zeiss f2,8 100 mm Makro, Contax RTS III) und mit einem kleinen Aufheller (gold/silber Zebra) aufgehellt. Im Vordergrund habe ich bewusst eine gelbe Blume im Unschärfebereich belassen, um einen farblichen Akzent zu setzen. Karwendel Gebirge, Österreich.

Ein Meer von Frühling, ein Hauch vom Ende der Welt, meine persönliche Reinkarnation als Berg- und Naturfotograf. Nach dem dritten Enzian-Motiv hatte ich alle Termine, alle Kunden, die falschen Wetterberichte, eben den ganzen alltäglichen „Schmarrn“ (wie der Bayer sagt) vergessen. Zumindest für ein paar Stunden tauchte ich mit Haut und Haaren ein in den Nahbereich.

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Diese zarten Kristalle habe ich in ca. 50 Meter Tiefe im Vernagtferner fotografiert. Der Bildausschnitt ist ca. 4 x 6 Zentimeter groß. Aufgrund der totalen Dunkelheit tief in diesem Gletscher habe ich sie mit zwei LED-Leuchten beleuchtet. Canon EOS 5D, Zeiss f3,5-4,5 28-70 mm mit Zwischenring. Ötztaler Alpen, Österreich.

Wie nah ist nah, wie nah ist gut?

„Wenn ein Bild nicht gut ist, war man nicht nah genug dran“ - sagte schon Robert Capa. In der modernen Berg- und Outdoorfotografie gilt dieser Satz mehr denn je. Im Nahbereich eröffnen sich uns völlig neue und vielfältige Möglichkeiten. Es geht nicht nur um die üblichen Blümchen und Details in der Natur, sondern auch um den Sport und die Action in den Bergen. Ganz gleich ob Seil, Steigeisen oder Kompass, alles was Aktivität verdeutlicht bzw. dem Betrachter das Geschehen visualisiert und thematisiert, ist als Vordergrund oder Hauptmotiv willkommen. Natürlich wird mit den Close ups automatisch wieder das Anschneiden von Dingen und Personen zum Thema.

Ein wesentlicher Vorteil des Nahbereichs liegt zudem in der Unabhängigkeit vom „guten Licht“. Egal ob Blumen oder Steigeisen, Eiskristalle oder Karabiner - wir können diese Dinge, zumindest theoretisch, bei jedem Licht und bei jedem Wetter fotografieren. Im Gegenteil: Bei schönem Wetter, das heißt blauem Himmel und direktem, starkem Sonnenlicht, sind oftmals die Kontraste für den kreativen Nahbereich zu groß. Gerade die Details sind bei gleichmäßigem Licht, d.h. bedecktem Himmel, aber auch bei dramatischem Wetter oft viel eindrucksvoller und aussagekräftiger. Sie gewinnen an Ausdruckskraft, eben weil kein schönes Licht oder dominanter Traumberg ablenkt.

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Schlechtes Wetter, schlechtes Licht, da kamen mir die gelben Wegweiser gerade recht, um etwas Leben und Farbe ins Bild zu bringen. Canon EOS 5D, EF f4 24-105 mm L IS, Aufstieg zum Piz Kesch, Albula Alpen, Schweiz.

Welches Zubehör macht Sinn?

Mit dieser wesentlichen Frage geht zwangsläufig eine zweite Frage einher: Wie nah wollen bzw. müssen wir an unser Motiv heran? Bis in die achtziger Jahre hinein konnte man die Naheinstellgrenze der meisten Objektive grob von ihrer Brennweite ableiten. Mit einem 100-mm-Teleobjektiv zum Beispiel konnte man bis auf ca. einen Meter scharfstellen, mit einem 50-mm-Objektiv bis ca. 50 Zentimeter usw. Ein Blatt in der Größe A4 oder ein Gesicht ließ sich damit formatfüllend fotografieren.

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Dieser ca. 40 x 60 Zentimeter große Ausschnitt eines alten Baumes sollte sich mit jedem Objektiv ohne spezielles Zubehör fotografieren lassen. Contax RTS III, Zeiss f3,5-4,5 28-70 mm, Munt Baselgia, Schweizer Nationalpark, Schweiz.



Wer näher ran wollte, musste entweder einen Zwischenring zwischen Kamera und Objektiv setzen (= reine Auszugsverlängerung ohne Glas) oder aber eine sogenannte Nahlinse in das Filtergewinde des Objektives schrauben, um näher an sein Motiv zu kommen (diese sollte möglichst hochwertig sein, z.B. von Canon die 500 D). Beide Wege sind „bezahlbar“ (ca. Euro 50.- bis Euro 150.-) und nach wie vor sehr gut für das Gebirge bzw. den Outdoor-Einsatz geeignet, da sie klein und leicht sind.

Je nach Dicke (Zwischenring) oder Stärke (Nahlinse) können wir damit selbst kleinste Details formatfüllend fotografieren. Wobei in meinen Augen der Zwischenring noch flexibler einsetzbar ist, da er mit allen Objektiven genutzt werden kann. Die Nahlinse jedoch kann nur an Objektiven mit gleichem Filterdurchmesser (begrenzt erweiterbar durch einen Reduzierring) verwendet werden. Empfehlen würde ich leichte bis mittlere Teleobjektive.

Das andere Extrem sind die reinen Makroobjektive. Gebaut und angeboten werden sie standardmäßig in den Brennweiten 50 mm, 100 mm und 180 mm. Sie sind nicht nur deutlich größer und schwerer als vergleichbare Festbrennweiten, sondern auch deutlich teurer. Preise zwischen Euro 500.- und Euro 1000.- sind hier die Regel. Ihr Vorteil ist eine enorm kurze Naheinstellgrenze, die es erlaubt, Motive bis zum Abbildungsmaßstab 1:1, d.h. 24x36 mm (bezogen auf Film oder Vollformatsensoren), formatfüllend und ohne weiteres Zubehör zu fotografieren.

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Für dieses extreme Detail eines Löwenzahn reichte selbst die Naheinstellgrenze des 100-mm-Makroobjektivs nicht aus; ich verwendete das Canon MP-E 65-mm-Lupenobjektiv an der Canon EOS 5D, um diesen nur ca. 12 x 18 mm kleinen Ausschnitt zu ermöglichen. Nationalpark Belluneser Dolomiten, Italien.

Aber mit der rasanten Entwicklung im Objektivbau verkürzte sich die Naheinstellgrenze aller Objektive deutlich. Besonders mit den aktuellen Zoomobjektiven kommen wir schon sehr nah an unser Motiv heran. Ein paar Anhaltspunkte: Für ein Telezoom von 70-200 mm Brennweite ist zum Beispiel eine Naheinstellgrenze von einem Meter sehr gut und durchaus für den Nahbereich geeignet. Bei Standardzooms wie z.B. einem 24-105-mm-Objektiv sollte sie schon bei 0,5 Meter liegen. In beiden Fällen ist sie für die längste Brennweite (Tele) sehr gut, für die kürzeste jedoch mäßig. Zum Vergleich: Eine gute Weitwinkel-Festbrennweite mit 24 mm lässt sich bis auf 20 Zentimeter scharf stellen, das heißt, wir kommen mit ihr viel näher an unser Motiv heran als mit dem genannten Zoom - bei gleicher Brennweite wohlgemerkt!!Meine Herangehensweise ist folgende: Auf reinen Makrotouren (siehe oben Karwendel) nehme ich zusätzlich das 100-mm-Makroobjektiv mit, auf allen anderen Touren habe ich Zwischenring und Nahlinse im Rucksack. Hilfreich ist ein kleiner Blitz inklusive Entfesselungskabel, um partiell den Vordergrund aufzuhellen.

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Ein Klettersteigdetail am Aschaffenburger-Höhenweg, fotografiert mit einem Weitwinkelzoom mit 17 mm Brennweite bei Blende 4, um den Hintergrund unscharf zu belassen. Zillertaler Alpen, Österreich. Canon EOS 1Ds MK III, EF f4 17-40 mm L.



Den schwachen Blitz richtete ich nur auf den Vordergrund. Ob dieses Bild wirklich interessant ist? Ich weiß es nicht. Es ist im Rahmen einer Reportage für ein Magazin entstanden, das immer „ganz, ganz viele Close ups" will.

Alternativ eine starke Power-LED-Stirnlampe (= Tageslicht!!). Sie funktioniert zum Aufhellen wunderbar, vorzugsweise jedoch bei statischen Motiven (Blumen) und dem Fotografieren mit Stativ.

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Zwei angeschnittene Silberwurzblüten bei stark bedecktem Himmel. Der „sonnige“ Bildeindruck entstand durch die als Gegenlicht eingesetzte LED-Lampe. Canon EOS 5D, Zeiss f2,8 100 mm Makro mit Zwischenring, Nationalpark Belluneser Dolomiten, Italien.

Auch mit einem kleinen, faltbaren Aufheller kann man, vor allem bei Sonnenlicht, sehr gezielt und dosiert aufhellen. Ein stabiles Stativ, möglichst mit umkehrbarer Mittelsäule, um möglichst tief zu kommen, ist in der Makrofotografie ein absolutes Muss. Ein variabler Schenkelanschlag, um die Stativbeine auch im unwegsamen Gelände hoch abspreizen zu können, ist sehr hilfreich.

Welche Möglichkeiten haben wir?

Der klassische Makrobereich ist Standard und Herausforderung zugleich. Bezüglich Blumen und vieler anderer Details in der Natur läuft uns (außer dem Frühling und Kleingetier) buchstäblich nichts davon.

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Glück ist, „wenn Vorbereitung auf Gelegenheit trifft“. Das Bild war fertig aufgebaut, ich hatte bereits ein paar Aufnahmen gemacht, als sich diese Fliege für ca. 2 Sekunden an die perfekte Stelle setze. Ich musste nur noch auslösen. Canon EOS 5D, Zeiss f4-5,6 100-300 mm mit Nahlinse Canon 500D, Nationalpark Gesäuse, Österreich.

Wir haben und brauchen Zeit ohne Ende - wenn wir sie uns nur nehmen! Für ein gutes Bild liegt man durchaus mal eine Stunde in der Wiese. Wer zum Beispiel mit einem 100-mm-Makroobjektiv in die Berge marschiert, kann unendlich viele Motive entdecken. Empfehlenswert ist für den Nahbereich in der Natur wie gesagt ein Stativ, wenn möglich mit umkehrbarer Mittelsäule, um auch in Bodennähe noch fotografieren zu können.

Es geht nicht nur darum, die Aufnahme nicht zu verwackeln (da könnten wir ja bei den modernen Kameras einfach die ISO-Empfindlichkeit ins Unendliche hochschrauben), mir geht es auch darum, das Bild millimetergenau zu gestalten. Draußen in der Natur findet für mich im Wesentlichen die Kreativität statt und da gehört ein perfekter Bildaufbau einfach dazu, trotz aller Möglichkeiten im Photoshop!! Welcher Maler beschneidet nach der Fertigstellung sein Ölbild auf Leinen, nur weil es Scheren gibt?

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Größer können Kontraste kaum sein. Zum Glück lag das Motiv im Schatten. Ich könnte natürlich hier überall beschneiden, Ausschnitte nehmen, Hochformat, Quadrat, etc., aber warum? Contax 645, 80-mm-Objektiv mit Zwischenring. Londrangar, Island.

Schneller, spontaner und auch ohne Stativ lassen sich die angeschnittenen Details einer Gesamtszene realisieren. Hier lege ich meist nur ein (wichtiges, schönes oder verrücktes) Detail in die Schärfe und alles andere verschwimmt in Unschärfe.

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Schief, schräg, angeschnitten, Personen unscharf. Warum nicht? Wenn es gefällt. Durch das starke Weitwinkel (17 mm) sind die beiden Mädchen trotz offener Blende (f 4) noch gut erkennbar - nicht mehr und nicht weniger. Canon EOS 1Ds MK III, EF f4 17-40 mm L, Ziegspitz, Bayerische Alpen, Deutschland.

Natürlich kann ich diesen Bildstil auch umkehren: Statt in den Vordergrund lege ich dann die Schärfe auf den Hintergrund. Weich und abstrakt zugleich führt mich dann der in diesem Fall unscharfe Vordergrund in das Bild hinein.

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Bei dieser Aufnahme sind die unscharfen Flächen im Vordergrund relativ groß. Durch die lebendige, warme Farbe der Flechten empfinde ich sie jedoch als angenehm. Das Maß der Schärfentiefe ist tatsächlich Geschmackssache und sollte bei Bildern dieser Art mit der Abblendtaste kontrolliert werden. Contax RTS III, Zeiss f4-5,6 100-300 mm, Hoher Göll, Berchtesgadener Alpen, Deutschland.

Durch extremes Abblenden, d.h. das Schließen der Blende auf 22 oder gar 32, kann man beide Bildstile kombinieren und so Aufnahmen erreichen, deren Schärfentiefe vom nahen Vordergrund bis in den Hintergrund reicht. Aber Vorsicht, hier gilt ganz besonders der Grundsatz „weniger ist mehr“. Diese Art der Bilder wirken sonst sehr schnell unruhig und überladen. Zudem überschreiten sie die optischen Grenzen der meisten Objektive. Bedingt durch die sogenannte Beugungsunschärfe lässt die maximale Schärfe bei diesen Blendenwerten wieder nach.

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Die ersten Blüten im Vordergrund waren nur ca. 5 Zentimeter von der Frontlinse des 15-mm-Vollformat-Fischaugen Objektivs entfernt. Abgeblendet auf 22 dehnte sich die Schärfentiefe gerade ausreichend bis zum Horizont aus. Canon EOS 5D, EF f2,8 15 mm, Barre des Ecrins, Dauphine, Frankreich.

Die Vorgehensweise und Technik

Beim Fotografieren mit Stativ:

Habe ich ein Motiv entdeckt (im Nahbereich oft nach langem Suchen), umrunde ich es erst einmal, betrachte es von allen Seiten und baue erst zuletzt das Stativ an der geeigneten Stelle auf. Anschließend wähle ich die Brennweite und gestalte das Bild. Dann folgen ein Testbild für die Belichtungskontrolle sowie das Drücken der Abblendtaste, um die Schärfentiefe zu bestimmen bzw. zu kontrollieren.

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Wohin mit der Schärfe? Bei Motiven dieser Art fällt mir die Entscheidung oft schwer. Canon EOS 5D, Zeiss f4-5,6 100-300 mm mit Nahlinse Canon 500D. Nationalpark Kalkalpen, Österreich.

Übrigens verzichte ich im Makrobereich fast immer auf den Autofokus. Zum einen will ich nicht ständig AF-Messfelder hin und her verstellen, zum anderen ist hier Live-View eine geniale Hilfe, wenn es um die punktgenaue Feinfokussierung über den Monitor geht. Zuletzt kommt das eigentliche Bild: Bei aktivierter Spiegelvorauslösung (um jegliche Vibrationen durch den Spiegelschlag zu vermeiden) löse ich über den Selbstauslöser mit zwei Sekunden Vorlaufzeit aus. Wann immer es möglich ist, arbeite ich bei statischen Motiven mit ISO 50 oder ISO 100, nur bei „bewegten“ Objekten (Blumen im Wind) gehe ich auf bis zu ISO 800, um eine kürzere Verschlusszeit zu erreichen.

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Dank ISO 400 konnte ich das sich im Wind leicht bewegende Wollgras mit 1/250 Sekunde einfrieren. Eine von der warmen Morgensonne beschienene Felsflanke spiegelte sich im See und bescherte mir damit den farblich ungewöhnlichen Hintergrund. Canon EOS 5D, Zeiss f4-5,6 100-300 mm. Lago Leita, Gran Paradiso Nationalpark, Italien.

Tja, und wenn alle Blumen fröhlich im Wind wackeln, suche ich nach Alternativen, die farblich oder bezüglich ihrer Form und Struktur interessant sind.

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Contax 645, 80-mm-Objektiv mit Zwischenring. Quarze am Schwarzsee, Hohe Tauern, Österreich.

Bei Close ups im Sportaction-Bereich verwende ich grundsätzlich höhere ISO-Werte, da ich hier fast ausnahmslos ohne Stativ arbeite. Das Fotografieren ist hier spontaner, schneller und oft auch improvisierter als in der Naturfotografie. Ich nähere mich mit Blick durch den Sucher der Kamera meinem Motiv, schaue, wie nah ich herangehen kann (limitiert durch die Naheinstellgrenze des Objektivs), betrachte gleichzeitig den Hintergrund und den Gesamt-Bildaufbau. Oft ist es dann eine „Bauchentscheidung“, ob ich nur den Vordergrund scharf abbilde oder aber die Schärfentiefe durch Abblenden Richtung Hintergrund ausdehne.

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Wir müssen nicht immer auf das „Erwartete“ scharfstellen. Was ist wirklich wichtig im Bild? Hier beginnen Freiraum und Kreativität zugleich.

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Canon EOS 5D, EF f1,4 50 mm. Am Stein, Zillertaler Alpen, Österreich.



Gerade dieses Bilder„sehen“ beim Blick durch den Sucher macht mir unglaublich Spaß. Der Nahbereich ist wirklich eine fotografische Entdeckungsreise und in jedem Fall besser als Regale aufzuhängen.

Mein abschließender Tipp: Fahren Sie ins Karwendel und legen Sie sich in eine Blumenwiese, bevor Ihnen die Decke (oder ein Regal) auf den Kopf fällt …

Viel Spaß im Nahbereich!