Ein Rankingfaktor stellt die Autorität einer Domain dar. Google bemisst, wie viele andere Websites auf die eigene verlinken, um so eine Kennzahl für die von außen bemessene Relevanz zu erhalten.

Die Domain-Autorität kann mit dem Backlink-Checker von Seobility ermittelt werden. Die Domain-Bewertung gibt Auskunft über die Domain-Autorität.

Neue Domains haben naturgemäß einen sehr niedrigen Score, da sie kaum verlinkt sind. Ältere Domains, die einen natürlichen Linkaufbau genossen haben durch verweisende Websites, liegen demnach höher. Entscheidend ist gar nicht der absolute Wert, sondern der im Vergleich zu den eigenen Mitbewerbern.

  • Unser Kunde Fischkaufhaus.de erzielt über dieses Tool 24 Prozent.
  • Der Mitbewerber send-a-fish.de 28 Prozent.
  • Der Branchenprimus deutschesee.de führt den Score im Mitbewerbervergleich mit deutlichem Vorsprung mit 46 Prozent an.
Backlink-Check von Mitbewerbern

Beim Backlink-Check von Mitbewerbern, die deutlich besser als man selbst da steht, erkennt man auch sehr schnell, welche Taktiken die anderen verwendet haben beim Linkaufbau.

Nun wäre es die Hausaufgabe von Fischkaufhaus.de, von themenverwandten Websites verlinkt zu werden. Das kann passieren über

  • die Bereitstellung von Gastartikel auf Foodblogs
  • Interviews mit Influencers im Ernährungs- und/oder Fischbereich
  • Partnervorstellungen bei Lieferanten-Websites etc.
  • Partnervorstellungen mit Linktausch bei Hotels, Restaurants etc.
  • Sponsoring von themennahen Events, wobei dann Fischkaufhaus.de in der Sponsorenliste erscheint
  • Presse- und PR-Arbeit, um von renommierten Zeitungs-Websites Links zu erhalten.

Websites mit hoher Domainautorität dürfen auch themenfremd sein und helfen stark mit ihrer Verlinkung. Das gilt insbesondere für Presseseiten. Das ist auch der Grund, warum deutschesee.de so stark ist. 2017 verklagten sie den VW-Konzern im Rahmen des Abgasskandal. Das bescherte deutschesee.de viel digitale Presse von alle renommierten Presse- und Medienseiten in Deutschland. Aus SEO-Sicht hat sich die Klage jedenfalls gelohnt.

Wichtig ist, dass die Links immer in so einem Kontext platziert werden, dass auch ein Usernutzen erkennbar ist. Links von themenfremden Seiten sind grundsätzlich kontraproduktiv (mit wenigen Ausnahmen wie etwa Presseseiten). Auch versteckte Links irgendwo im Footer helfen nicht weiter und schaden eher.

Ein Backlink-Check hilft auch, Links zu erkennen, die aus schlechter Nachbarschaft bestehen. So kann es sein, dass Mitbewerber Links zur eigenen Seite beauftragt haben in einem negativen Umfeld wie Pornoseiten, Viagra-Landingpages etc. Diese Links können als irrelevant für Google gekennzeichnet werden. Auch reine Linklisten sind kontraproduktiv, weil wenig Mehrwert für Nutzer darin enthalten sind.

TutKit.com hat etwa folgende Messergebnisse beim Backlink-Check:

Backlink-Check von TutKit.com

Die Domainauthorität ist mit 52 relativ hoch, obwohl die Domain noch keine zehn Jahre alt ist. Und mit 932 verweisenden Domains haben wir anscheinend unsere Hausaufgaben gemacht. Interessant ist sogar, dass unsere länderspezifische Domain tutkit.com/de sogar eine noch höhere Domainautorität von 55 genießt. Doch was genau war unser Geheimnis für den Linkaufbau:

  1. Via TrustedBlogs findest du viele Blogger, die bereit sind, für einen kleinen Obolus über dich zu berichten.
  2. Wir waren regelmäßig Gast in Podcasts oder in Interviews, haben Vorträge gehalten oder andere Publikationen haben uns vorgestellt. Da fielen meistens auch immer Links zu uns ab bei der Bewerbung.
  3. Wir verlinken von unseren anderen Eigenprojekten auf TutKit.com.
  4. Wir nutzten die Linkstärke von archivierten Projekten und richteten Weiterleitungen zu TutKit.com ein, um den Linkjuice abzugreifen. Ein Beispiel ist 3dmax.de … ein Domain, wo früher mal eine relativ aktive Website lief. Als die Betreiber das Projekt beendeten, konnten wir günstig die Domain beziehen, die immerhin 400 Backlinks von 71 verweisenden Domains aufweist. Wir richteten dann eine Weiterleitung zur 3D-Kategorie von TutKit.com ein. Das gleiche auch mit photoshoptutorials.de (2.287 Backlinks von 470 verweisenden Domains!) und einigen weiteren Projekten, die wir selbst betreut hatten in der Vergangenheit.
Backlinkprofil eines Altprojekts mit Linkjuice auf uns

Denkbar wäre auch, in den kommenden Jahren das PSD-Forum dann auf TutKit.com zu integrieren. So würden wir damit den gesamten Linkjuice von PSD abgreifen, um damit TutKit.com im Gesamten weiter zu stützen, wovon dann die Online-Sichtbarkeit für unsere Produktinhalte steigen dürfte. Einziger Nachteil wäre ggf. eine Aufweichung unserer Kerninhalte, weil viel inhaltlicher Nonsens und Datenmüll durch das Forum hinzukommen würde. Ist das Forum irgendwann wirklich tot, weil es kaum noch neue Beiträge gibt, könnte man auch überlegen, es abzuschalten und Weiterleitungen zu TutKit.com einrichten - ohne Übernahme der alten Foruminhalte.

Bad Neighborhood: Unerwünschte Backlinks entfernen oder loswerden

Wenn du die Backlinks prüfst und du das Gefühl hast, dass nicht alle Links sinnvoll für dein Angebot sind, heißt es, diese schlechte Nachbarschaft an Backlinks wieder los zu werden. So gehst du dabei vor:

Schlechte Links identifizieren: Analysiere die Liste der eingehenden Links und identifiziere diejenigen, die von minderwertigen, spammy oder schädlichen Websites stammen. Dies könnten zum Beispiel Seiten sein, die mit illegalen Inhalten, Glücksspiel, Medikamentenverkauf oder anderen unangemessenen Themen in Verbindung stehen. Sichte die Liste auch im Vergleich mit deinen wichtigsten Mitbewerbern. Hier fällt beispielsweise auf, dass sowohl bei unserem eigenen Portal TutKit.com als auch bei vielen anderen Websites unsinnige Links gesetzt sind von reinen Domain-Listen, die irgendwo auf unseriösen Seiten mit beispielsweise .pw-TLD platziert sind. Diese seltsamen Links wurden auch schon in anderen Fachforen diskutiert. Was du tun kannst bei diesen bad neighborhood-Links, findest du hier in der Übersicht erklärt:

Entfernung von schädlichen Links: Wenn du schädliche oder minderwertige Links identifiziert hast, versuche, diese Links zu entfernen. Du kannst die Webmaster der betreffenden Websites kontaktieren und sie höflich bitten, die Links zu entfernen. Oft findest du auf den Websites eine Kontaktadresse oder ein Kontaktformular.

Qualitätsvolle Inhalte erstellen: Konzentriere dich darauf, hochwertige und relevante Inhalte auf deiner Website zu erstellen. Je besser deine Inhalte sind, desto eher werden hochwertige Websites auf dich verlinken.

Natürliche Link-Building-Strategie: Arbeite an einer natürlichen Link-Building-Strategie, bei der du hochwertige Inhalte erstellst, die andere gerne teilen und darauf verlinken möchten.

Überwachung der Backlinks: Setze regelmäßig Tools ein, um deine Backlinks zu überwachen und sicherzustellen, dass keine neuen schädlichen Links auftauchen.

Die erste Maßnahme ist, die Webmaster der betreffenden Seiten anzuschreiben und um Delisting zu bitten. Das wird bei solchen automatisch generierten Seiten aus Palau oder Indien schwierig.

Disavow-Tool verwenden: Die End-Boss-Maßnahme ist es, diese Links als ungültig erklären zu lassen, damit Google sie nicht weiter berücksichtigt. Das geht über die Google Search Console mit dem Disavow-Tool. Dieses Tool ermöglicht es dir, Google mitzuteilen, welche Links du nicht mehr mit deiner Website in Verbindung bringen möchtest.

Wir machen es alle paar Jahre für unsere Projekte:

Disallow Links Tool: Links über die Search Console für ungültig erklären

Aber man darf versichert sein, dass Google von sich aus schon erkennt, dass diese Domainlisten nur Spam sind und keinen wirklich Wert haben. Nimmt es dennoch Überhand, empfiehlt sich die Ungültigerklärung über das Disavow-Tool (du musst eingeloggt sein):
https://suche.google.com/suche-console/disavow-links