Einleitung:
In den vorherigen Teilen ginge es um euren Einstieg und eure Vorbereitungen zum Thema Hochzeitsfotografie. Jetzt endlich kann es losgehen! Wir begleiten die Vorbereitungen eines Hochzeitstages. Für mich persönlich gibt es kaum etwas Schöneres bei der Begleitung einer Hochzeit mit der Kamera. Denn es liegt so viel Spannung in der Luft. Die Momente, die man mit dem Brautpaar bei den Vorbereitungen teilen darf, sind so besonders, so wertvoll und manchmal natürlich auch intim.
Seit einiger Zeit begleitet mich mein Lebensgefährte, wenn Hochzeitsvideos gewünscht werden. Durch ihn wurde mir vieles bewusst, denn mir werden wieder Dinge bewusst, die für mich schon selbstverständlich geworden sind. Es macht mir viel Spaß, meine Arbeit und auch meine Erfahrungen mit ihm zu teilen.
Als Frau habe ich bei den Vorbereitungen, bei denen ja meist nicht nur Braut und Bräutigam, sondern oft auch die Eltern dabei sind, die Trauzeugen und vielleicht sogar die engsten Freunde der beiden, immer mittendrin agiert. Ich habe mich sofort in dieses Gefühlsleben eingeordnet und habe die Nervosität und Aufregung miterlebt. Vielleicht ist ein Mann da ein wenig emotionsloser, mag sachlicher an seine Arbeit herangehen, das weiß ich nicht.
Für meine Arbeit ist es jedenfalls von großem Vorteil, dass ich an viele Dinge emotional herangehe; ich kann den Wunsch der Braut nachempfinden, den wichtigsten Tag ihres Lebens perfekt werden zu lassen. Für mich war es von Anfang an selbstverständlich, da ich auch Erotikshootings in meinem Fotostudio anbiete, dass leicht bekleidete oder sogar nackte Damen um mich herumwuseln, wenn sie die Braut und sich selbst ankleiden.
Für meinen Lebensgefährten, den ich darauf nicht vorbereitet hatte, war es das erste Mal schon sehr befremdlich, in einen Raum mit spärlich bekleideten Damen zu stolpern, zumal diese sich von der Anwesenheit eines Mannes überhaupt nicht gestört fühlten.
Im Nachhinein fand ich das zwar sehr lustig, aber es wäre auch nicht verkehrt gewesen, ihn vorzuwarnen. Daher mag ich diesen Punkt nicht vergessen und schiebe ihn direkt in die Einleitung.
Die Paare, die euch zu ihrer Hochzeit und ggf. auch zu den Vorbereitungen bitten, werden das natürlich berücksichtigen. Wichtig ist, dass ihr auch darauf vorbereitet seid. Denn schließlich gehört oft nicht nur das Make-up der Braut zu den Vorbereitungen, sondern eben auch das Anziehen von Unterwäsche, Schmuck und Kleid.
Egal, ob männlicher oder weiblicher Fotograf, wenn es für euch anfangs befremdlich sein mag, lasst es euch nicht anmerken, konzentriert euch einfach auf euren Job. Die Professionalität ist es schließlich, die euch hervorheben soll, auch wenn ihr ein Freund des Paares seid und nur einen Gefallen ausführt.
Das als kleine Vorwarnung vorweg. Jetzt möchte ich euch ein paar Eindrücke von unseren Vorbereitungsshootings schenken. Leider werden diese nur selten zu unseren Reportagen dazugebucht und bleiben meist den Ganztagsreportagen vorbehalten.
Dabei sind es für mich mit die wichtigsten Stunden eines großen Tages, wie ich es nicht oft genug sagen kann. Vielleicht gebt ihr auch euren Brautpaaren die Empfehlung, diese Stunden zu begleiten. Es ist immer schöner, als den abendlichen Ablauf zu begleiten, wo sich viele Dinge immer nur wiederholen werden.
Das Tutorial gliedert sich in folgende Unterpunkte:
• Make-up und Hairstyling
• Ankleiden der Braut
• Ankleiden des Bräutigams
• Sonstiges
1. Make-up und Hairstyling
Manchmal finden Make-up und Hairstyling bei der Braut zu Hause statt, manchmal auch an einer anderen Location, z.B. bei einem Frisör. Wenn ihr alles richtig gemacht habt, habt ihr für den großen Tag eure Liste komplett ausgefüllt und alle Adressen bereits zur Hand. Berücksichtigt bei eurer Planung immer, dass die Zeiten von den ursprünglich mit dem Brautpaar besprochenen Zeiten abweichen können. Wenn euer Plan z.B. so aussieht wie auf meiner letzten Hochzeit, dann kann bei enger Planung schon einmal eine Verzögerung aufkommen, dann ist der Stress für euch vorprogrammiert.
Mit der Zeit werdet ihr Routine entwickeln, geratet nicht in Panik, wenn etwas nicht so läuft, wie es vorgesehen war. Es darf nur nicht eure Schuld sein und ihr entscheidet - ggf. auch sehr kurzfristig -, was ihr euch jetzt sparen müsst und was vorrangig ist. Hier unser Beispiel:
• 9:00 Uhr Frisör Braut
• 10:30 Uhr Vorbereitungen Bräutigam
• 11:15 Uhr Vorbereitungen Braut
• 12:00 Uhr Aufbruch zur Kirche
• 13:00 Uhr Gottesdienst
Obwohl ich weiß, dass etwas schiefgehen kann und die ersten drei Locations sehr eng beieinanderlagen, gab es auch hier zeitliche Engpässe. Zumal wir zu zweit mit Foto- und Videoauftrag auf Tour waren. Wir sind sogar am Vorabend alle Locations abgefahren, um einen zeitlichen Überblick zu bekommen. Aber alle Planung nützte nichts; es dauerte fast jeder Punkt auf der Liste länger als ursprünglich vorgesehen.
So war die Braut mit Make-up und Hairstyling erst um 10:30 Uhr fertig und wir waren mit Verspätung beim Bräutigam. Die Männer hatten die Ruhe weg, und bis wir dort durch waren, war es 11:30 Uhr. Im Hause der Braut war alles noch sehr hektisch und wir mussten das Ankleiden vorziehen, damit wir überhaupt rechtzeitig dort loskamen. Da die Kirche ca. 20 Minuten entfernt lag, waren wir erst um 12:40 Uhr vor Ort. Das ist Stress, der trotz aller Vorab-Planung immer entstehen kann, wenn viele Locationwechsel vorgesehen sind und nicht genau absehbar ist, wie lange diese Fotoarbeiten dauern.
Bei dieser Hochzeit wurden Braut, Trauzeugin und vier Brautjungfern gestylt. Das kann viel Zeit in Anspruch nehmen.
Da sich Braut und Bräutigam meist zeitgleich vorbereiten, müsst ihr am besten vorher schon einen Plan dafür aufstellen, wie ihr es am besten handhaben wollt. Das hilft auch dem Brautpaar. Meistens rate ich - sofern der Bräutigam begleitet werden soll - diesen Part zwischen das Make-up und das Ankleiden der Braut zu setzen. Das hat folgende Gründe:
• Das Make-up / Hairstyling muss nicht die ganze Zeit über fotografiert werden. Es reicht, wenn ihr ein paar Bilder vom Make-up und ein paar schöne Impressionen "drumherum" einfangen könnt.
• Das Make-up / Hairstyling betrifft meist auch eine Trauzeugin oder Verwandte der Braut, d.h., hier habt ihr Luft, um den Bräutigam zu besuchen.
• Die Braut wird sich erst sehr spät ankleiden, im Gegensatz zum Bräutigam, der schon vor ihr bei der Kirche sein wird.
Daher plane ich meist zzgl. der Fahrzeiten für jeden dieser Punkte eine gute halbe Stunde vor Ort ein. Manchmal habt ihr auch mehr Luft. Sollten die Zeitfenster zu eng sein, kann man auch improvisieren, d.h., der Bräutigam könnte z.B., bevor ihr zur Braut fahrt, in den Anzug "springen" und ihr habt sein Ankleiden damit schon einmal abgelichtet und braucht später keinen Locationwechsel mehr zu machen. Wenn es mir auch persönlich widerspricht, etwas für die Kamera zu inszenieren, manchmal kann es viel Stress ersparen.
Anders als beim Ankleiden erfolgt das Make-up / Hairstyling sowie alle ersten Vorbereitungen ohne mein Einwirken. Schon beim Eintreffen gibt es einen Hinweis von mir, dass sich bitte jeder so verhalten soll, als wäre ich gar nicht da. Hier möchte ich alles einfangen, was gerade passiert, und dabei als unsichtbarer Beobachter mit meiner Kamera fungieren.
Die Visagistin wird meist - sofern sie im Wohnzimmer schminkt - einen Bereich nah am Fenster mit viel Tageslicht gewählt haben. Direkt der perfekte Ort, um ihr über die Schulter zu fotografieren. Wenn das Licht gar nicht passen sollte, dann könnt ihr auch mit dem Aufsteckblitz fotografieren.
Auch, wenn ihr unsichtbar sein sollt, bitte zögert nicht, einzuwirken, falls dies für eure gute Arbeit notwendig ist. Hängt beispielsweise eine unschöne Plastiktüte im Hintergrund oder wollt ihr die Braut mit ihrem Stuhl doch lieber einen Meter zur Seite schieben, weil dort das Licht oder der Abstand besser ist … Das gehört dazu! Das sollt ihr natürlich jederzeit machen. Bei jeder Hochzeit werden euch andere Ereignisse während der Vorbereitungen begegnen.
Noch schnell eine Nachricht an den Liebsten!
Schnell noch einmal das Ehegelübde lesen! Auf so etwas haben wir gewartet.
Gerne wähle ich hierfür eine längere Brennweite, damit ich mehr außerhalb des Geschehens fotografieren kann. Natürlich ist es schön, wenn für die Vorbereitungen ein Hotelzimmer oder eine besondere Hochzeitslocation gebucht wird. Die Kulisse ist oftmals netter als ein Wohnzimmer, in dem natürlich alle möglichen Hochzeits-Utensilien verstreut herumliegen. Auch steht im Wohnzimmer gerne mal ein buntes Bügelbrett, es liegen Wäscheberge von allen Damen wild verstreut etc. All das wird euch in eurer Arbeit etwas mehr einschränken als ein aufgeräumtes Hotelzimmer. Wenn ihr aber wisst, worauf es ankommt, dann wird auch das kein Problem und die Fotos werden gelingen!
Sofern die Vorbereitungen an der späteren Location erfolgen, dann könnt ihr auch schon jetzt ein paar Bilder davon aufnehmen.
Hin und wieder stehle ich mich auch aus der Szenerie, suche nach Hochzeitsaccessoires, die ich nett "drapiert" in Szene setzen kann. Hierfür könnt ihr gerne auch ein Makro-Objektiv nutzen! Die Brautschuhe, der Brautstrauß, der noch in der Vase ruht. Die Nervennahrung, das Sektfrühstück. Vielleicht findet ihr ja auch das Strumpfband oder ihr schnappt euch - nach Absprache mit der Braut - das Kleid und schaut nach einem schönen Platz, wo es sich fotografieren lässt.
Hier dürft ihr euch als Fotograf komplett entfalten. Detailfotos sind immer beliebt und sie werden eure Reportage nett aufwerten.
Ein Paar …
… Schuhe, …
… viele Möglichkeiten.
Möchte ich die ganze Kulisse einfangen, so wähle ich ein Weitwinkel-Objektiv, auch das ist immer eine schöne Sache, oder - wenn ihr besonders kreativ sein möchtet, warum nicht einmal ein Fisheye dafür nehmen, sofern es in eurer Kameratasche ist.
Bei den Vorbereitungen ist alles erlaubt. Die Fotos sind für euer Brautpaar gedacht, da ist es auch schön, wenn die Braut gerade Lockenwickler trägt oder nervös auf einem Toastbrot herumbeißt. Gerade das macht die ungezwungene Vorstimmung ja auch. Gerne dürft ihr kreativ tätig werden, fotografiert die Braut durch den Spiegel oder lasst sie unscharf im Hintergrund erscheinen, wenn ihr gerade die Hochzeitsdekoration fotografiert.
Wenn ihr jetzt etwas mehr Zeit habt als beim späteren Ankleiden, dann nutzt die Lücke! Die Zeit habt ihr beim Ankleiden gespart und könnt euch nur darauf konzentrieren. Da das Make-up und Hairstyling gut 1-2 Stunden dauern kann, solltet ihr hier, wenn möglich, eine gute Stunde einplanen. Die Zeit vergeht meist wie im Flug. So seid ihr auf der sicheren Seite.
Erst einmal die schöne Hochsteckfrisur:
Dann folgen Haarschmuck und Schleier.
Zu guter Letzt: das perfekte Make-up.
2. Ankleiden des Bräutigams
Ihr werdet schnell feststellen, dass ein Bräutigam sehr viel schneller bei seinen Vorbereitungen zu fotografieren ist als die Braut. Auch in Unterwäsche ist er sehr uninteressant für euch! D.h., ihr beginnt bei der fotografischen Begleitung am besten, wenn er sein Hemd zuknöpft, er im Spiegel seine Krawatte bindet und mit den Manschettenknöpfen kämpft. Gerne fotografiert wird auch das Zubinden der Schnürsenkel. Diese Bilder sind eigentlich immer Pflichtprogramm. Die restliche Zeit könnt ihr für andere Dinge nutzen. Schaut euch um, was es noch Interessantes gibt. Manchmal sind die nervösen Eltern in der Nähe, die ihr einbauen könnt mit ihren Vorbereitungen.
Auch ein netter Schnappschuss im Hotelzimmer. Schnell wird das Hemd noch einmal gebügelt.
Der Bräutigam zieht sich an.
Jetzt könnt ihr etwas aktiver werden. Schaut euch im Raum oder dem Haus um - wo ist der schönste Ort für eure Fotos? Dabei solltet ihr auf das vorhandene Licht achten und die Hintergründe. Hier ist es egal, wo sich der Bräutigam anzieht, wichtig ist nur, dass die Bilder später perfekt sind. Also entscheidet ihr ruhig, wo das stattfinden soll. Meistens achte ich darauf, dass ich ein großes Fenster im Rücken habe, damit ich mit Tageslicht arbeiten kann. Manchmal benutze ich den Aufsteckblitz auch als leichten Aufheller und blitze entsprechend auf Wand oder Decke. Wenn ihr Glück habt, ist der Raum aber hell genug.
Wählt ein Objektiv, das euch ein bisschen Abstand zum Motiv erlaubt, mit dem ihr aber auch in der Lage seid, Details einzufangen. D.h., ein Teleobjektiv ist gar nicht verkehrt. Hier seid ihr auch flexibel. Ihr könnt die Szenerie mal anhalten und das Objektiv wechseln. Generell gilt die Regel: Lieber einwirken als sich nicht trauen. Später werdet ihr euch sonst ärgern. Auch wenn man selbst der Meinung ist, ein Fotograf müsste immer gut arbeiten können, auch wenn es spontan zur Sache geht - ihr könnt bei manchen Dingen auch einwirken und die Situation für euch ändern. Das spricht auch für Professionalität und einen guten Fotografen.
Dafür sind Trauzeugen da!
Spaß muss sein!
Generell könnt ihr das Zeitfenster auf 20-30 Minuten schätzen. Das sollte vollkommen ausreichen für die Begleitung des Bräutigams bei seinen Vorbereitungen.
3. Ankleiden der Braut
Jetzt wird es spannend. Während der Bräutigam vielleicht schon zur Kirche aufgebrochen ist, befinden wir uns in den letzten Vorbereitungs-Zügen. Wahrscheinlich wird die perfekt gestylte Braut sich jetzt langsam fertigmachen. Begleitet von nervösen Damen, die sich darum reißen, ihr behilflich zu sein. Bei diesem Part bin ich etwas aktiver beteiligt. Denn jetzt wähle ich wieder den besten Platz für das Anziehen der Braut, suche mir vorher die geeignete Kulisse und den Platz mit dem besten Licht. Und gerne wieder das Fenster im Rücken. Es gibt nichts Schöneres als Tageslicht! Also nutzt es.
Wenn Unterwäsche und Strumpfband angezogen werden, dann fragt im Vorhinein, ob auch das fotografisch festgehalten werden soll. Falls ja, dann fangt auch hier Details ein. Macht die Perspektive interessant; so könnt ihr der Braut z.B. beim Anziehen der Strümpfe über die Schulter fotografieren. Wenn die Braut es möchte, so könnt ihr natürlich auch ein paar schöne Bilder nur in Wäsche von ihr machen, wie sie auf dem Bett sitzt, am Fenster steht. Hier dürft ihr kreativ sein. Der Bräutigam wird sich über diese Fotos sicher ganz besonders freuen.
Welches Strumpfband soll es werden?
Ein sehr schönes Motiv ist auch das Anlegen von Schmuck. Ohrringe, Kette, Armband. Ein paar Anregungen findet ihr auch in den Bildserien dieses Tutorials, was euch vielleicht die ein oder andere Idee für eure Bilder geben kann.
Bei dieser Hochzeit war die Zeit knapp. Ankleiden und Schmuck anlegen erfolgte gleichzeitig!
Bevor die Dame jetzt ins Brautkleid schlüpft, solltet ihr vorab ein wenig instruieren, um später in das Geschehen nur noch wenig eingreifen zu müssen. So sage ich z.B. immer, von welcher Stelle aus ich fotografieren werde, damit mir niemand im Weg steht. Freier Blick auf die Braut ist wichtig. Die Braut sollte dabei anfangs zu euch gedreht stehen, bitte mit einem Lächeln im Gesicht!
Wenn das Kleid zugebunden wird, dann ist es auch schön, wenn sie euch den Rücken zudreht, vielleicht mal über die Schulter zu euch schaut.
Generell finde ich es schöner, wenn der Blick dabei niemals in die Kamera geht, dann wirkt die Situation etwas lebendiger und nicht so gestellt. Das Schöne an den Vorbereitungen ist, dass alle sehr nervös und hektisch sind. Da kann ein Fotograf wirklich vergessen werden. Jedenfalls seid ihr eher nebensächlich! Noch …
All das benötigt recht viel Zeit, daher würde ich hier ca. 30-45 Minuten (mindestens) einplanen! Seht aber zu, dass ihr rechtzeitig verschwindet, um es zur Trauung zu schaffen. Dazu im nächsten Punkt mehr.
Eine Anmerkung, die ich mir nicht verkneifen kann: Erinnert noch mal an die Mitnahme des Brautstraußes; ihr glaubt nicht, wie oft der vergessen wird!
4. Sonstiges
Neben den oben aufgeführten Punkten können natürlich noch andere Sachen zu den Vorbereitungen gehören und sollten in jedem Falle im Foto festgehalten werden. So z.B. das Schmücken das Brautwagens, vielleicht auch das Eintreffen der Kutsche, die die Braut abholt und - welches Verkehrsmittel auch immer - das "Aufbrechen" der Braut zur Hochzeitslocation.
Während die Braut gestylt wird, legt Papa Hand an … Der Brautwagen wird geschmückt!
Allerdings ist hierbei folgender Punkt zu berücksichtigen: Fahrt ihr nicht mit der Braut zusammen zur Kirche oder zum Standesamt, denkt daran, dass ihr vor der Braut schon dort eintreffen solltet. Meistens breche ich daher frühzeitig von den Vorbereitungen auf, um mindestens 20-30 Minuten vor Beginn der Trauung an der Location einzutreffen. Das solltet ihr im Vorgespräch schon abklären, wie genau das Brautpaar es wünscht und ggf. auf diesen Punkt hinweisen.
Ansonsten setzt ihr euch unnötig unter Stress und das Brautpaar wird ganz sicher nicht daran denken. Ihr müsst in eurer zeitlichen Planung berücksichtigen, dass ihr noch einen Parkplatz suchen (hoffentlich nicht die Location selbst!!!) und ggf. ein Vorgespräch mit dem Pfarrer führen müsst. Außerdem solltet ihr Zeit für einen Kamera-/Equipment-Check haben und schon einmal die Lichtverhältnisse in der Kirche überprüfen.
Außerdem wollt ihr sicherlich auch schon ein paar Details vom Standesamt oder der Kirche ablichten sowie ein paar Eindrücke vom Eintreffen der Gäste, den nervösen Bräutigam möchten wir natürlich auch nicht vergessen. Dazu möchte ich auf das nächste Tutorial hinweisen, welches mit den Vorbereitungen zur Trauung beginnen wird, wollte es hier aber bereits erwähnen.
Unsere Braut ist fertig!
Ansonsten gibt es natürlich noch weitere Vorbereitungen, die sich gut fotografieren lassen. Das Save-the-Date-Shooting habe ich hier nicht erwähnt, da es ja nicht die eigentlichen Hochzeitsvorbereitungen betrifft und ein eigenes Tutorial bekommt. Aber inzwischen gibt es viele tolle Ideen, wie man die Vorbereitungen noch ein wenig liebevoller gestalten kann.
So mag ich zum Beispiel das inzwischen sehr moderne "Liebesbriefchen schreiben" - manche Paare haben es ohnehin schon in ihre Planung mit aufgenommen, andere sind vielleicht glücklich über diesen Tipp. Ich gebe zu, die Frauen sind meist begeisterter von dieser Idee als der männliche Part. Allerdings haben bisher noch alle mitgemacht und waren im Endeffekt glücklich über die Umsetzung. Die Idee ist es, dass sich Braut und Bräutigam bereits einige Tage vor der Hochzeit gegenseitig einen kleinen Liebesbrief schreiben und am Tag der Hochzeit, am besten bei den Vorbereitungen, bekommen sie diesen ausgehändigt …
… und - perfekt für unsere bildliche Dokumentation - lesen ihn.
Das kann unter Umständen ein sehr schöner und emotionaler Augenblick sein, der sich fabelhaft in Film und Foto festhalten lässt. Wenn ihr mir nicht glaubt, probiert es doch einfach einmal mit einem netten Brautpaar aus. Auch bei einem normalen Paarshooting finde ich das eine tolle Idee … ihr werdet mir sicherlich recht geben.
So, das war es erst einmal mit den Vorbereitungen der Hochzeit, jetzt bin ich gespannt auf den nächsten Teil, in dem es dann endlich zum Jawort kommt. Die Trauung! Jetzt darf nichts mehr schiefgehen. Wir werden den Ablauf einer standesamtlichen und einer kirchlichen Hochzeit im Detail durchgehen und ich werde euch von meinen Erfahrungen berichten, die ich auf meinen begleiteten Hochzeiten erlebt habe. Hier gehe ich auch auf die Kamera-Einstellungen weiter ein, die ich hier noch ausgespart habe.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal Danke sagen für eure Zustimmung, eure positive und gerne auch negative Kritik zu dieser Tutorialreihe und hoffe, dass euch dieser Teil bei eurem Einstieg in die Hochzeitsfotografie geholfen hat.
Nicole Schick